Es war einfacher, einen eigenen IPv6-fähigen Webserver aufzubauen, als einen IPv6-fähigen Schweizer Webhoster zu finden.

Ich erwähnte in meinem letzten Blog, es könne in einigen Fällen ratsam sein, seinen Internetauftritt auch über IPv6 zugänglich zu machen. Am einfachsten beauftragt man dazu einen IPv6-fähigen Webhoster. Leider fand ich in der Schweiz niemanden – wobei ich zugegebenermassen nicht allzu lange suchte.

Ich wurde in den vergangenen Tagen oft gefragt, warum mein Internetauftritt noch nicht auf IPv6 umgestellt sei. Die Antwort ist einfach: Mein Webhoster versteht kein IPv6. Ich suchte deshalb einen IPv6-fahigen Schweizer Webhoster. Die Informationen des Swiss IPv6 Council halfen dabei nicht nicht. Bei Cyon wurde ich schliesslich fündig. Die konkrete Anfrage ergab aber, dass im Moment erst die bestehenden Kunden bedient würden und ich mich noch etwas gedulden müsse (In Deutschland ist die Auswahl übrigens relativ gross.)

Ich überlegte mir , wie gross wohl der Aufwand wäre, um selber einen IPv6-fähigen Webserver aufzubauen. Voraussetzung ist, dass der Internetprovider fixe IPv6-Adressen bereitstellt, und solche hatte ich ja mehr als genug, wie ich in meinen letzten Blog erzählte. Auch ein IPv6-fähiges Datennetz hatte ich schon. Ich verwendete also einen alten Server, den ich gratis erhalten hatte, und die OpenSource Software NGINX. Die Installation des Webservers mit NGINX und IPv6 war relativ einfach, da es viele detaillierte Anleitungen gibt. Hingegen benötigte ich einige Stunden, bis der Weg vom Internet über den Router bis zum Webserver mit der fixen Adresse im Internet funktionierte.

Ohne Kosten und mit ca. 10 Stunden Aufwand erreichte ich das Ziel. Erfahrene und etwas diszipliniertere Systemtechniker schaffen das sicher schneller. Damit hatte ich jetzt einen IPv6-fähigen Webserver, den ich in einem der nächsten Blogs vorstellen werde. Für einen hundertprozentigen IPv6-Zugriff muss aber auch die Umwandlung des sprechenden Links (z.B. bm-dataprotect.ch) auf die IPv6-Adresse (z.B. 2a02:168:ae0d:0009:000:000:0011) über einen sogenannten Nameserver laufen, der IPv6 versteht. Einen solchen Nameserver wollte ich nicht auch noch selber installieren. Ich suche jetzt also noch einen passenden Anbieter für IPv6-fähige Schweizer Nameserver. Davon erzählt ich vielleicht später einmal.

Mein Fazit

Auch wenn bereits ein IPv6-fähiges Datennetz vorhanden ist, ist der Weg zu einem vollständig IPv6-fähigen Internetauftritt noch relativ weit. So weit, dass man am besten einen IPv6-fähigen Webhoster sucht. Schade für den Schweizer Wirtschaftsstandort, dass sich die Schweizer Webhoster noch kaum um IPv6 kümmern!

Falls Sie IPv6-fähige Schweizer Webhoster kennen, bin ich froh um eine Mitteilung.

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